Performatives Material

Luis Schwarz - Auseinandersetzung mit Untergründen als Akteur in der Malerei

Beschreibung

Auseinandersetzung mit Untergründen als Akteur im Bezug zur Malerei

K++V HSLU Luzern

Persönliches Interesse:

Ich habe mich am Anfang des Collabor Moduls mit Leder beschäftigt. Es war eines der Materialien welches wir in den ersten Tagen des Moduls auf dem Tisch wählen konnten. Da ich in meiner Vergangenheit als Innendekorateur oft mit Leder gearbeitet habe und es ein spannendes Material ist, entschied ich mich damit weiterzuarbeiten. Am Anfang habe ich die Eigenschaften des Materials hinterfragt und mit eigenen Experimenten versucht, unbekanntes zu entdecken und das Material durch Manuelle Einwirkungen und diverse Flüssigkeiten zu verändern. Der Haupterfolg dieser Experimente war ein Materialmuster aus sehr klein geschnittenen Lederresten, welche mit Acrylfarbe vermengt wurden und so im getrockneten Zustand als Stempel für Drucke und Malerei verwendet werden konnte.

Da die ersten Experimente für meine Ansprüche jedoch wenig konkrete Anhaltspunkte boten um meine Arbeit nach eigenem Interesse fortzusetzen, entschied ich mich mein Feld zu erweitern und habe das Thema „ Auseinandersetzung mit Untergründen als Akteur im Bezug zur Malerei “ gewählt.
Ich habe mir die Aufgabe gestellt, eine gezielte Auswahl an Reststoffen als Ersatz zur Leinwand zu wählen und zu testen, ob Sie einen Mehrwert für meine Malerei und die Vermittlung meiner Ästhetik und Inhalten darstellen.
Die Wahl der Stoffe erfolgte unter meinen Bedingungen und Regeln welche in meiner Ästhetik und Künstlerischen Praxis grundlegend sind, dazu gehört unter anderem :

Weniger ist mehr, der Untergrund soll nicht nur ein Effekt sein, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit.

Wenn die Ästhetik des Untergrundes auch mit Malerei auf Leinwand erzeugt werden kann, hat der Untergrund keinen Mehrwert für mich.

Der Untergrund muss Langlebig und konservierbar sein, alle meine Bilder sollten mich bestenfalls im Originalzustand überleben.

Arbeitsprozess:

Ausgehend von diesen Kriterien, habe ich mich auf die Suche gemacht und bin in einer Polsterwerkstatt fündig geworden. Meine Auswahl beinhaltete Letztendlich vier sehr unterschiedliche Arten von Materialien welche meine Ansprüche erfüllten. Dazu gehört Leder, Velours, Tüll und gesteppter Baumwollstoff.
In meinem weiteren Arbeitsprozess habe ich die Vor und Nachteitle der Materialien entdeckt und ausgewertet. Die grösste Herausforderung war der Umgang mit dem Velours, da er Qualitativ nicht sehr hochstehend war und empfindlich auf Knicke und äusserliche Einwirkung war. Letztendlich ist der gesteppte Stoff mein Favorit geworden, da er in meinen Augen einen erheblichen Mehrwert für meine Malerei bietet, sowohl man dies unter dem Blickwinkel betrachten muss, dass es eine persönliche Auffassung ist und nicht wie in der Wissenschaft eindeutig belegt werden kann.

Fazit:

Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis meiner Arbeit und habe nach Berücksichtigung meiner Kriterien und Blickwinkel der Nutzung von vorhandenem, versucht das beste daraus zu machen. Die Arbeit mit dem gesteppten Stoff wird in Zukunft einen Einfluss auf mein weiteres Schaffen und Entwicklung der Malerei haben. Ich bin derzeit daran, noch mehr von diesem Stoff zu besorgen.