Nora Grüter: Echos of Resilience
Mein Interesse galt von Anfang an dem Körper. Körper und Material. Wie kann ich diese beiden Themen zusammenbringen und wie erzählen sie gemeinsam eine Geschichte?
Daraus entstand die Frage: „Wo gibt es Ähnlichkeiten zwischen Material und Körper? Inwiefern kann eine Oberfläche der eines Körpers ähneln?“
In meinem Prozess habe ich begonnen, vernarbte Hautstellen zu sammeln, um diesen bildnerischen Schmerz einem Material und Oberflächenstrukturen zuzuordnen. Diese beiden Dinge zu vereinen erwies sich als schwierig, denn wie kann man Schmerz durch ein Material zeigen? Aber muss Material uberhaupt physisch sein? Dieser Moment öffnete mir neue Türen und so begann meine Videoarbeit. Für den Inhalt des Videos habe ich mit verschiedenen Menschen gesprochen, die mir von ihren Narben erzählt haben und daraus habe ich Stichworte gezogen. Ich produzierte und suchte Bilder, welche auf den ersten Blick nicht wie Narben aussahen und solche, die sogar auf einer anderen Ebene etwas mit dem Thema zu tun hatten. Ich habe gemerkt, dass man nicht immer alles genau zeigen muss und sollte. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, etwas zu zeigen und auch zu verstehen, ohne es laut auszusprechen. Durch die Projektionen entstand dann eine eigene Ebene der Kommunikation über Schmerz, was Schmerz sein kann, wie er wahrgenommen wird und was man davon sehen kann.