Alexandra Kubli: Farbe ist Material
In einer Welt, in der Materialien oft mit bestimmten Eigenschaften und Verwendungszwecken assoziiert werden, stellt sich die Frage: Wie können wir Materialien neu interpretieren und erweitern? Heisst es, die Struktur des Materials zu verändern oder es in einem anderen Nutzungsfeld einzusetzen? Wie kann man diese Erweiterung entwickeln? Wie löst man sich vom Gewohnten und entdeckt das Ungewohnte? Und schliesslich, wie machen wir uns Material zu eigen?
In der Malerei fällt immer eine Menge Abfall an, von Abdeckmaterialien, die nur einmal verwendet werden, über Schleifpapier bis hin zu alten Farben, für die es keine Verwendung mehr gibt. Inspiriert von diesen Materialmengen habe ich mich mit den Abfallprodukten des Malerhandwerks auseinandergesetzt, wobei ich mich auf die Farbe als Material und nicht als Farbton konzentrierte. Ich wollte die Farbe in ein Volumen bringen, in meinem Prozess habe ich mich vom Volumen gelöst und Farbbänder entwickelt, um diese dann wiederum zu einem Objekt zu verarbeiten und so die Farbe isoliert von einem Untergrund in den Raum zu bringen.