Julia Rutschmann - Mini zu Miniteilen
In dieser Arbeit habe ich mich mit Autometall auseinandergesetzt, genauer gesagt mit einer Motorhaube, welche ich von meinem Unfallauto bereits hatte. Mich interessiert das Zusammenspiel zwischen Vorhandenem und Zugefügtem. Durch die Techniken der Metallbearbeitung entstanden unerwartete und spannende Exemplare, die ich experimentell ausprobiert habe. Ich wollte die Spuren des Autos weiterführen und es bis zur Beerdigung zerkleinern. Die negativen Erinnerungen verarbeiten und in etwas Positives überführen. Das Ziel dabei war es, vor der Zerstörung Oberflächen verschieden zu gestalten.
Gebrauchsspuren, Lack und Verkrümmungen waren Gegebenheiten und mithilfe der Flex reagierte ich darauf und generierte verschiedene Strukturen und haptische Qualitäten. Durch das Sandstrahlen und das Rosten lassen des Materials entstanden weitere Schichten. Wie reagiere ich auf Material, welches sehr eigenwillig agiert?, war also eine meiner Fragestellungen.
Dank diesem Modul habe ich gelernt, wie ich mich auch anders auf einen Prozess einlassen kann, dass nicht immer ein Endprodukt das Ergebnis sein muss. Dies werde ich in meiner weiteren gestalterischen Arbeit immer wieder in Betracht ziehen.