Performatives Material

Gian Sgier - Wellen

Titel
Gian Sgier - Wellen
Beschreibung

Im Mittelpunkt des IDA-Projektes stand der für Verpackungen geläufige Wellkarton und dessen Bezug zu Offenheit, Transluzenz und Durchblick. Wie kann der Grad der Offenheit mittels Schichtung und Stapelung beeinflusst werden? Inwiefern kann die produktionsbedingte Struktur des Materials und dessen Eigenschaften gezielt als optisches Element eingesetzt werden? Mit welchen Prozessen können aus einem flächigen Material räumliche Strukturen entstehen?

Anfänglich wurde mit Wabenkarton gearbeitet. Das etwas dickere Material hat, im Gegensatz zum Wellkarton, eine zur Deckschicht senkrecht liegende tragende Wabenstruktur. Die Deckschicht wurde soweit verletzt, dass eine Transluzenz, teilweise auch ein Durchblick entstand. Der Fokus verschob sich im Laufe des Projektes, nicht zuletzt aus Mangel an Wabenkarton, auf den Wellkarton. Das Material wurde in einer breit aufgestellten Versuchsreihe mit verschiedenen Methoden bearbeitet. Dabei wurde intuitiv und experimentell vorgegangen. Erkenntnisse aus vorhergegangenen Versuchen in neue einbezogen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Wellenstruktur des Materials, welche, je nach Schnittrichtung und Mate-rialdimension, über die Transparenz und Transluzenz entscheidet. Mit Schnittmustern, welche eine Sichtung er-möglichen, wurde eine variable Offenheit erreicht. Platten wurden eingeschnitten und zu neuen Strukturen gefal-tet, welche wiederum eingeschnitten wurden, um eine weitere Ebene der Öffnung zu schaffen. Dabei wurde mit Grösse und Geometrie der Einschnitte experimentiert. Entstanden sind mehrere Materialskizzen mit unterschied-lichen und wandelbaren Öffnungsverhalten.

Das IDA-Modul Performatives Material war ein inspirierender Rahmen, in welchem neue Erfahrungen und Her-angehensweisen experimentell erarbeitet und erlernt wurden. Die intensive Auseinandersetzung mit einem Ma-terial war ebenso wertvoll wie die genaue Betrachtung und das ausarbeiten und spezifizieren von Qualitäten. Das Projekt regt zu weiteren Versuchsreihen in diesem wie in anderen Materialien an.