Patricia Kindler - Kernhülle
Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie zurückgelassene, biologische Hüllen in eine neue Materialität transformiert werden können. In Experimenten mit verschiedenen natürlichen Bindemitteln entstanden aus verbrauchten Hüllen neue Kerne. Die Materialproben wurden auf ihre Qualitäten, Verarbeitungs- und Nutzungsformen getestet sowie versucht, in die Dreidimensionalität zu übersetzen.
Zuerst sammelte ich verbrauchte Hüllen, dazu gehörten unter anderem: Eierschalen, Zwiebelschalen, Muscheln, Heu, Neptungras und Kakaoschalen. Parallel dazu recherchierte ich natürliche Bindemittel und Klebstoffe. Der größte Teil der Arbeit bestand darin, die verschiedenen Hüllen mit unterschiedlichen Bindemitteln und Mischverhältnissen zu testen sowie die Ergebnisse fortlaufend zu vergleichen, deren Qualitäten herauszuarbeiten und zu optimieren.
Im Verlauf des Projektes fokussierte ich mich zunehmend auf die Materialproben aus Xanthan, ein natürliches Verdickungsmittel aus der Lebensmittelindustrie. Diese Verbindungen sind je nach Konsistenz gut formbar, wurden beim Trocknen sehr hart und robust, sind nachbearbeitbar und zirkulär. In Ausblick der Untersuchung steht die Entwicklung von Produkten und Arbeitstechniken, wie zum Beispiel 3D Druck, aus und mit diesem Material.
Mir ist in meiner gestalterischen Arbeit wichtig, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Kenntnisse über Alternativen zu haben. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, die experimentelle Arbeitsweise sowie die entstandenen Materialien sehe ich deshalb als zentrale Basis für mein zukünftiges Schaffen.