29. April 2024 - 7. Juni 2024
In einer Welt, in der Materialien oft mit bestimmten Eigenschaften und Verwendungszwecken assoziiert werden, stellt sich die Frage: Wie können wir Materialien neu interpretieren und erweitern? Heisst es, die Struktur des Materials zu verändern oder es in einem anderen Nutzungsfeld einzusetzen? Wie kann man diese Erweiterung entwickeln? Wie löst man sich vom Gewohnten und entdeckt das Ungewohnte? Und schliesslich, wie machen wir uns Material zu eigen?
In diesem Colabor-Modul hat sich unsere Gruppe intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Obwohl wir mit denselben Fragestellungen begonnen haben, entwickelte sich das Projekt bei jedem von uns in unterschiedliche Richtungen. Jeder von uns wählte ein Material, das besonders faszinierte, und erkundete individuelle Wege, um sich von vertrauten Mustern zu lösen und neue Anwendungsmöglichkeiten zu entdecken.
Rosa Hartmut beschreibt in seinem Buch Unverfügbarkeit den Zusammenhang von Subjekt und Objekt und der daraus folgenden Transformation.
In dieser Arbeit versuche ich, diese Zusammenhänge und Abläufe in Bezug auf Materialität darzustellen.
Nach der Theorie von Rosa Hartmut gestalten wir durch diese Transformationen und Aneignung (Erreichbarmachung) unsere Kulturleistung.
Diese kulturelle Entwicklung des Menschen ist das Resultat von Aneignung von Material.
In seinem Buch Unverfügbarkeit beschreibt Hartmut Rosa die Welt als Aggressionspunkt, in welchem das Aufeinandertreffen von Subjekt und Objekt beschrieben wird.
Erreichbarmachung nach Rosa Hartmut
„nach meiner Lesart besteht die Kulturleistung der Moderne darin, dass sie die menschliche Fähigkeit, Welt auf Distanz und in manipulative Reichweite zu bringen, nahezu perfektioniert hat.
Verfügbarkeit s. 37
Das Manipulieren von Eigenschaft und Resonanzen bewirkt eine berechnende Welt, in der wir versuchen, über Unverfügbares zu verfügen. So machen wir die Welt belebbar (verfügbar).