29. April 2024 - 7. Juni 2024
In einer Welt, in der Materialien oft mit bestimmten Eigenschaften und Verwendungszwecken assoziiert werden, stellt sich die Frage: Wie können wir Materialien neu interpretieren und erweitern? Heisst es, die Struktur des Materials zu verändern oder es in einem anderen Nutzungsfeld einzusetzen? Wie kann man diese Erweiterung entwickeln? Wie löst man sich vom Gewohnten und entdeckt das Ungewohnte? Und schliesslich, wie machen wir uns Material zu eigen?
In diesem Colabor-Modul hat sich unsere Gruppe intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Obwohl wir mit denselben Fragestellungen begonnen haben, entwickelte sich das Projekt bei jedem von uns in unterschiedliche Richtungen. Jeder von uns wählte ein Material, das besonders faszinierte, und erkundete individuelle Wege, um sich von vertrauten Mustern zu lösen und neue Anwendungsmöglichkeiten zu entdecken.
Für mein Projekt habe ich mich für Altkarton entschieden. Meine Wahl fiel auf dieses Material, weil ich täglich viel davon bei der Arbeit habe und jeder Karton mit bestimmten sensorischen Eindrücken verbindet. Als meine Materialproben in der Schule oft in die Hand genommen wurden, entstand die Idee, aus Karton eine haptische Erfahrung zu machen, was für dieses Material unüblich ist. Mein Fokus lag darauf, die haptischen Eigenschaften des Kartons zu erforschen und neuzudenken. Ich experimentierte mit Bindemitteln wie Mehlkleister und Agar-Agar und verwendete Restkarton von der Arbeit oder zu Hause. Mein Endprodukt ist eine vielschichtige Platte mit diversen Texturen und Strukturen, die ich während der Materialexploration entdeckt habe. Diese Platte bietet eine interessante haptische Erfahrung und zeigt, wie Karton in einem neuen Kontext verwendet werden kann.